Die romanischen Säulen

  Um das Jahr 1547 zur Zeit der Übernahme der Burg durch die Reußen von Plauen (jüngere Linie) verlor die romanische Kapelle des Oberschlosses ihre eigentliche Funktion, und zwar vermutlich im Zuge des Umbaus zum Renaissanceschloss. Danach könnten die Säulen schon 1620-1625 aus der Kapelle entfernt worden sein.
Vieles deutet auch auf die Zeit von 1704-1728 hin, als Herzöge von Sachsen-Weimar um 1850 nach Eisenach gelangten. Die vier romanischen Säulen trugen ehemals das Dach der Laube vor dem Südgiebel, der 1861-1867 errichteten Dirnitz auf der Wartburg.

Bei den Restaurierungsarbeiten im Jahre 1954 wurde das Dach der Laube entfernt. Die Säulen verblieben am Ort, ohne schützendes Vordach. Sie waren im besonderen Maße der Verwitterung ausgesetzt und mußten Ende der sechziger Jahre abgebaut und deponiert werden.

Mehrere Jahre liefen Verhandlungen zwischen der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten und der Wartburgstiftung über die Rückführung der Säulen nach Kranichfeld.

Durch die Initiative der Stiftung und des Förderkreises Oberschloss konnten die Säulen durch Förderkreismitglieder am 09.09.2003 auf der Wartburg abgeholt werden und seit dem 14.09.2003 allen interessierten Besuchern gezeigt werden. Durch die Spendenaktion "Romanische Säulen" und die Veranstaltungen des FOK konnten 2008 die Kosten von 12.700 Euro für die Restaurierungsarbeiten aufgebracht werden.

Für 2011 war der Einbau geplant. Wir sehen es als dankbares Geschenk zu unserem 30. Geburtstag, dass die Säulen nach ca. 400 Jahren an ihren Ursprung in neuer Frische zurück geführt wurden.
Danke an alle die, die dabei mitgeholfen haben!